Bahn­hofs­buch­han­del

Bran­che im Wan­del – seit über 100 Jah­ren Bin­de­glied zwi­schen Tra­di­tion, Lese­lust und Mobilität

365 Tage im Jahr geöff­net – fast rund um die Uhr

Ob Werk­tag oder Fei­er­tag: Die rund 480 Bahn­hofs­buch­hand­lun­gen haben an 365 Tagen im Jahr und min­des­tens 100 Stun­den in der Woche geöff­net, je nach Zug­lage min­des­tens 90 Stun­den. Am Mor­gen sind sie erste Anlauf­stelle für gut infor­mierte Früh­auf­ste­her und noch am Abend bie­ten sie Lese­stoff für eine lange Rei­se­nacht. Das Sor­ti­ment ori­en­tiert sich an den Bedürf­nis­sen der mobi­len Kun­den: tages­ak­tu­elle Zei­tun­gen, Zeit­schrif­ten und Spe­cial-Inte­rest-Maga­zine, Rei­se­li­te­ra­tur, Top-Taschen­bü­cher und Hard­co­ver-Best­sel­ler. Laut einer Umfrage deckt sich jeder dritte Rei­sende in einer Bahn­hofs­buch­hand­lung mit der gewünsch­ten Lek­türe ein.

Der deut­sche Bahn­hofs­buch­han­del ist einmalig

Kein ande­rer Han­dels­zweig bie­tet eine ähn­lich große Aus­wahl an Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten: Die Kun­den fin­den in den Bahn­hofs- und Flug­ha­fen­buch­hand­lun­gen bis zu 8.000 ver­schie­dene Zei­tungs- und Zeit­schrif­ten­ti­tel in moder­nen, groß­zü­gi­gen Läden. Acht Mil­lio­nen Kun­den kau­fen wöchent­lich im Bahn­hofs­buch­han­del ein.

Die deut­schen Bahnhofs­buchhändler sind mit ca. zehn Pro­zent am Ein­zel­ver­kauf für Pres­se­er­zeug­nisse betei­ligt, dabei wird jede neunte Zeit­schrift über den Bahn­hofs­buch­han­del ver­kauft. In der Bran­che sind ca. 3.200 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter beschäftigt.

Im Gegen­satz zu ande­ren Pres­se­ver­kaufs­stel­len darf der Bahnhofs­buchhändler Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten unmit­tel­bar von den Ver­la­gen bezie­hen. Der Bahn­hofs­buch­han­del gewähr­leis­tet so den freien Markt­zu­gang für alle Preis­ti­tel. Für diese Aus­nah­me­re­ge­lung müs­sen ver­schie­dene Kri­te­rien erfüllt sein, die zwi­schen dem Ver­band Deut­scher Zeit­schrif­ten­ver­le­ger (VDZ) und dem Ver­band Deut­scher Bahnhofs­buchhändler ver­ein­bart wer­den. Vor­aus­set­zung dafür ist die Lage der Ver­kaufs­stelle auf einem Per­so­nen­bahn­hof für den Eisen­bahn­ver­kehr bzw. auf einem Flughafen.

Öff­nungs­zei­ten: Die Geschäfte haben an 365 Tagen im Jahr und min­des­tens 100 Stun­den pro Woche geöff­net, min­des­tens 90 Stun­den je nach Zug­lage.
Sor­ti­ment: Die Ange­bots­flä­che für Presse und Buch beträgt min­des­tens 70 Pro­zent. Das Sor­ti­ment umfasst min­des­tens 1.000 ver­schie­dene Titel.
Umsatz: Wesent­li­che Anteile am Gesamt­um­satz wer­den mit dem Ver­kauf von Pres­se­er­zeug­nis­sen erzielt.
Laden­ein­rich­tung: Die Ein­rich­tung ist zeit­ge­mäß und ver­kaufs­ge­recht.
Diese Kri­te­rien gel­ten glei­cher­ma­ßen für Pres­se­ver­kaufs­stel­len an Bahn­hö­fen und Flughäfen.

Top 10 Titel (Presse und pressenah)

im Bahn­hofs­buch­han­del 2022

  1. Der Spie­gel [Spie­gel Verlag]
  2. Poke­mon Tra­ding Cards
  3. Bild (Mo.-Sa.) [Axel Springer]
  4. Süd­deut­sche Zei­tung (Mo-Sa) [Süd­deut­scher Verlag]
  5. Frank­fur­ter All­ge­meine Zei­tung (Mo.-Sa.) [Ver­lag FAZ]
  6. Die Zeit [Zeit­ver­lag]
  7. Stern [RTL/ Gru­ner + Jahr ]
  8. Bunte [Hubert Burda Media]
  9. Lus­ti­ges Taschen­buch [Egmont Ehapa]
  10. Panini Sam­mel­bil­der WM 2022

Quelle: DNV – Der neue Ver­trieb 3–4/2023

Top 10 Bücher

im Bahn­hofs­buch­han­del 2022

1. Juli Zeh: Über Men­schen, btb
2. Sebas­tian Fit­zek: Der Heim­weg, Knaur
3. Delia Owens: Der Gesang der Fluss­krebse, Heyne
4. Tho­mas Kehl/ Mona Linke: Das ein­zige Buch, das Du über Finan­zen lesen soll­test, Ull­stein
5. John Strele­cky: Wenn du Oran­gen willst, such nicht im Blau­beer­feld, DTV
6. Simon Beckett: Die Ver­lo­re­nen, Rowohlt
7. Ste­fa­nie Stahl: Das Kind in dir muss Hei­mat fin­den, Kailash
8. John Strele­cky: Das Café am Rande der Welt, DTV
9. John Gris­ham: Das Manu­skript, Heyne
10. Jean-Luc Ban­na­lec: Blind Date, Kie­pen­heuer & Witsch

Quelle: DNV – Der Neue Ver­trieb 3–4/2023

„Ich könnte jah­re­lang zu Hause sit­zen und zufrie­den sein. Wenn nur nicht die Bahn­höfe wären.“
Joseph Roth, Schrift­stel­ler (1894–1939)

Die Wur­zeln lie­gen in England

Die welt­weit erste Bahn­hofs­buch­hand­lung wurde 1848 an der Eus­ton Sta­tion in Lon­don gegrün­det. Nur sie­ben Jahre spä­ter eröff­nete der Uni­ver­si­täts­buch­händ­ler Carl Schmitt im Hei­del­ber­ger Bahn­hof ein Geschäft für „Rei­se­li­te­ra­lien“ – die Wiege des deut­schen Bahn­hofs­buch­han­dels. Am 16. April 1905 schlos­sen sich die ers­ten Händ­ler zum Ver­band Deut­scher Bahnhofs­buchhändler e.V. zusam­men. Heute gehö­ren dem berufs­stän­di­schen Ver­band 15 Mit­glieds­fir­men mit 480 Ver­kaufs­stel­len an Bahn­hö­fen und Flug­hä­fen an. Das sind 95 Pro­zent aller Bahn­hofs­buch­hand­lun­gen in Deutschland.