Die Auszeichnung Bahnhof des Jahres 2022 geht nach Coburg in Bayern. Das gab das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene am 24. August in Berlin bekannt. Der renovierte Bahnhof überzeugte die Jury laut Mitteilung vor allem durch besondere Aufenthaltsqualität, außergewöhnliches Design und durchdachte Funktionalität. In Coburg sei „eine einzigartige Atmosphäre“ entstanden, in der sich Reisende und Besucher des Bahnhofs gleichermaßen wohlfühlen. „Der Bahnhof Coburg ist ein richtiges Schmuckstück geworden. Er bietet eine tolle Aufenthaltsqualität und hat die Bedürfnisse der Reisenden immer im Fokus“, so Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene und Jury-Mitglied.
Die Jury zeigte sich von der Neugestaltung beeindruckt. Nach Besuchen vor Ort schreibt das Gremium in seiner Begründung: „Das geschichtsträchtige Gebäude im Stile des Spätbarocks besticht im Innenraum durch eine angenehme Mischung aus historischen Elementen und zeitgemäßem Design. So entsteht in Coburg eine einzigartige Atmosphäre in der sich Reisende und Besucher des Bahnhofs gleichermaßen wohlfühlen.“ Und weiter: „Hier wurden auf kleinem Raum kreative Lösungen gefunden, um den Fahrgästen einen Wohlfühl-Ort zu bieten. Dieses Kleinod in Coburg ist damit Vorbild für viele weitere Bahnhöfe in Deutschland, die aus dem Dornröschen-Schlaf geweckt werden können.“
Bernd Koch, Vorstandsvorsitzender der DB Station&Service AG freut sich über die Auszeichnung: „Unseren Zukunftsbahnhof Coburg haben wir von der Empfangshalle bis zum Bahnsteig ganzheitlich schöner und moderner gestaltet. Die Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden spiegelt sich in der Auszeichnung zum Bahnhof des Jahres wider. Das Erfolgsrezept: neue Ideen, attraktives Design und eine enge Zusammenarbeit mit Stadt, Land und Bund. Coburg ist für uns ein Modell: Wir wollen künftig noch mehr Bahnhöfe zu Zukunftsbahnhöfen machen.“
Die zehnköpfige Jury achtet u.a. darauf, dass Kundinnen und Kunden umfassende Informationen vorfinden: neben den Zugfahrten sind das u.a. die Ausschilderung zu anderen Verkehrsmitteln, Sehenswürdigkeiten und Serviceeinrichtungen. Im Fall von Coburg lobt die Jury eine durchdachte Wegeleitung mit vielen Details, die den Reisenden die Orientierung leicht machen. So finden die Reisenden vom Bahnsteig kommend direkt eine digitale Infostele der Stadt Coburg. Hier gibt es Informationen über die Stadt, einen Stadtplan sowie das regionale Hotelangebot. Es ist sogar möglich, direkt Hotels zu buchen. Ebenfalls direkt im Blick der ankommenden Reisenden ist die Echtzeit-Anzeige der nächsten Busabfahrten; wer in umgekehrter Richtung unterwegs ist, sieht die Abfahrtzeiten der nächsten Züge. Abgerundet wird das Bild durch die notwendigen Serviceangebote wie Fahrkartenschalter, Zeitschriftenhandel und Bahnhofs-Café. Das Empfangsgebäude hat eine Gesamtfläche von 2.133 qm. Im Coburger Bahnhof sind ein DB Reisezentrum, die Bahnhofsbuchhandlung Ludwig, ein Back-/Convenience Shop (Yormas) und ein Frisörsalon vertreten. Der Bahnhof des Jahres muss darüber hinaus sauber und gepflegt sein, Menschen mit unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnissen ansprechen und in seiner Ausstattung und durch andere Verkehrsmittel lokal und regional verbunden sein. Der barrierefreie Coburger Bahnhof zählt im Durchschnitt 5.000 Reisende pro Tag. An den fünf Bahnsteiggleisen halten im Schnitt 83 Züge.
Mit dem Titel „Bahnhof des Jahres“ zeichnet die Allianz pro Schieneseit 2004 die besten Bahnhöfe Deutschlands aus Sicht der Reisenden aus. 2021 gewann der Bahnhof Cottbus im südlichen Brandenburg. Ein Sonderpreis ging an den Bahnhof Kühlungsborn West in Mecklenburg-Vorpommern.
In der zehnköpfigen Jury sind neben der Allianz pro Schiene auch die Verbände Pro Bahn, Verkehrsclub Deutschland, der Deutsche Bahnkunden-Verband, der Auto Club Europa, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, der Bundesverband CarSharing sowie die Kooperation Fahrtziel Natur und der Deutsche Tourismusverband vertreten.